UN Global Compact und Accenture: CEOs setzen angesichts der rasanten und tiefgreifenden Disruptionen auf Nachhaltigkeit, um langfristig ihre Resilienz zu stärken
Halbzeit auf dem Weg zum 1,5°C-Klimaziel und der UN-Nachhaltigkeitsziele: CEOs auf der ganzen Welt ergreifen Maßnahmen, um die Folgen für Umwelt, Gesellschaft und wirtschaftliches Wachstum abzuwenden
Kronberg und New York, 13. Januar 2023 – CEOs sehen sich mit enormen globalen Aufgaben konfrontiert. Die überwiegende Mehrheit (93 %) kämpft mit zehn oder mehr Herausforderungen gleichzeitig. 87 Prozent der Befragten warnen davor, dass das derzeitige Ausmaß an Disruptionen eine Gefahr für die UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) darstellt. Zu dem Ergebnis kommt die neueste CEO-Studie des UN Global Compact und Accenture. Trotz zunehmender Sorge über diese Entwicklung, sind sich die CEOs (98 %) einig: Nachhaltigkeit ist für sie von zentraler Bedeutung – eine Einschätzung, die in den letzten 10 Jahren um 15 Prozent gestiegen ist.
Die nunmehr zwölfte Ausgabe der CEO-Studie stützt sich auf die Umfrageergebnisse von mehr als 2.600 CEOs aus 128 Ländern und 18 Branchen sowie auf mehr als 130 Interviews. Damit liegt der Studie die bisher größte Stichprobe von Führungskräften seit Beginn des CEO-Studienprogramms im Jahr 2007 zu Grunde. Noch nie wurden zudem so viele CEOs aus dem globalen Süden befragt. Die Führungskräfte warnen übereinstimmend vor Rückschlägen für Wirtschaft und Gesellschaft, von sich abschwächendem Multilateralismus und sozioökonomischer Instabilität bis hin zu Unterbrechungen von Lieferketten und den unmittelbaren Auswirkungen des Klimawandels.
„In einer Welt, die von Konflikten, Energieknappheit, steigender Inflation und drohender Rezession geprägt ist, zeigt die diesjährige Studie, dass die CEOs nicht an die gewünschte Krisenfestigkeit der Welt glauben. Die Unternehmen sind weiterhin von zahlreichen Turbulenzen betroffen. Infolgedessen sind die Maßnahmen der Unternehmen bei einer Vielzahl von Themen derzeit nicht ehrgeizig genug, etwa beim fortschreitenden Klimawandel oder der wachsenden sozialen und wirtschaftlichen Ungleichheiten. Maßnahmen müssen schneller implementiert werden, um die Ziele für nachhaltige Entwicklung bis 2030 zu erreichen“, sagt Sanda Ojiambo, Assistant Secretary General, CEO und Executive Director UN Global Compact.
Während die Herausforderungen zunehmen, verweisen CEOs mit Sorge auf globale Themen wie den Klimawandel oder soziopolitische Konflikte, die klassischerweise nicht in ihrer Unternehmensphäre liegen. Die Folge: Es fällt Ihnen immer schwerer, Mehrwert und Nutzen für alle Stakeholder zu schaffen. Angesichts dessen, dass die SDGs in acht Jahren umgesetzt sein sollten, sieht fast die Hälfte der CEOs (43%) ihre Bemühungen durch geopolitische Konflikte behindert. Bei den CEOs aus Entwicklungsländern ist die Zahl sogar noch höher (51%). Ein Blick auf die Netto-Null-Ziele der Unternehmen zeigt, dass fast keines seine eigenen Pläne erfüllt, sofern die CO2-Emissionen bis 2030 nicht um die Hälfte reduziert werden.
Nichtsdestotrotz gibt es weltweit auch einflussreiche CEOs, die nicht nur gemeinsamen Mehrwert für ihre Stakeholder schaffen und von Wettbewerbsvorteilen gegenüber ihren Mitbewerbern profitieren. Mithilfe von Innovation und Kollaboration gestalten sie auch die Zukunft einer nachhaltigen Entwicklung neu. Zwei Drittel der CEOs (66 %) gaben an, dass ihre Unternehmen langfristige strategische Partnerschaften eingehen, um Resilienz aufzubauen. Das bedeutet, dass sie ihre bestehenden Lieferketten umgestalten, ihre Mitarbeitenden fort- und weiterbilden, ihre Haltung zu natürlichen Ressourcen überdenken und die planetaren Grenzen mithilfe innovativer Technologien neu definieren – sei es mit physikalischen, digitalen oder biologischen Lösungen.
„Die SDGs nicht zu erreichen, ist eine reale Sorge, die viele Unternehmen teilen. Gleichzeitig eröffnen sich ihnen dadurch aber auch enorme Chancen, wenn sie ihr Unternehmen neu erfinden und Nachhaltigkeit als einen der wichtigsten Treiber des Wandels im nächsten Jahrzehnt nutzen“, erklärt Alexander Holst, Leiter Sustainability Strategy & Services bei Accenture in Deutschland, Österreich und der Schweiz. „Das Thema Resilienz macht den CEOs zweifelsohne zu schaffen. Doch was für den einen Resilienz bedeutet, ist für den anderen eine Chance auf Effizienzsteigerung und Wachstum. Verstärkte Investitionen in Technologien und wegweisende Innovationen können die SDGs wieder in greifbare Nähe rücken. Das ist aber nur möglich, wenn die Führungskräfte auf Nachhaltigkeit setzen, um neue Geschäftsfelder, Produkte und Dienstleistungen zu etablieren. So könnten sie die aktuelle Entwicklung korrigieren und Effizienz und Wachstum in Zeiten des Umbruchs vorantreiben.“
Einigkeit herrscht darüber, dass es Technologie braucht, um den globalen Herausforderungen zu begegnen und das Unternehmenswachstum voranzutreiben. Führende CEOs binden Nachhaltigkeit bereits in ihre Unternehmen ein, indem sie neue Produkte und Dienstleistungen im Bereich der Nachhaltigkeit auf den Markt bringen (63 %). Eine Vielzahl erweitert die Erfassung von Nachhaltigkeitsdaten in ihrer Wertschöpfungsketten (55 %) und investiert in erneuerbare Energiequellen (49 %). Fast die Hälfte (49 %) stellt auf zirkuläre Geschäftsmodelle um und 40 Prozent erhöhen die Mittel für Forschung und Entwicklung zugunsten nachhaltiger Innovationen.
In den Interviews nennen die CEOs Schlüsselinitiativen, um die Resilienz von Unternehmen zu stärken. Das schließt mit ein, fundierte Klimaziele festzulegen, in die Diversität der Belegschaft zu investieren, branchenübergreifende Partnerschaften für Technologielösungen einzugehen sowie die Transparenz in der Lieferketten zu verbessern und eine größere Artenvielfalt zu fördern. Darüber hinaus fordern die CEOs weiterhin ein Engagement der Regierungen für politische Veränderungen[1], die langfristigen, messbaren Zielen Vorrang einräumen. Dazu gehören standardisierte ESG-Berichtsrahmen, ein globaler Kohlenstoffmarkt und Anreizen für nachhaltige Geschäftsmodelle.
„Trotz der Rückschläge gibt es Raum für Hoffnung. Die von uns befragten CEOs erkennen zunehmend, dass sie Glaubwürdigkeit und Markenwert aufbauen können, indem sie sich und ihre Geschäftstätigkeit den Zehn Prinzipien und den Zielen für nachhaltige Entwicklung verschreiben – nicht nur, weil es das Richtige ist, sondern auch, weil es wirtschaftlich sinnvoll ist – auch in Zeiten von großer Unsicherheiten“, fügt Holst hinzu.
Über das CEO-Studienprogramm
Das CEO-Studienprogramm, das vom UN Global Compact und Accenture entwickelt wurde, soll das Verständnis und das Engagement zwischen den Vereinten Nationen und dem privaten Sektor verbessern. Das Programm gibt einen umfassenden Überblick über die fortschreitende Nachhaltigkeitsbewegung in Unternehmen. Die Veröffentlichungen fassen die vorherrschenden Ansichten von CEOs, Wirtschaftsführern und UN-Führungskräften zusammen, um die Entwicklungen im Bereich Nachhaltigkeit zu verfolgen.
Über den Global Compact der Vereinten Nationen
Als besondere Initiative des UN-Generalsekretärs ist der Global Compact der Vereinten Nationen ein Aufruf an Unternehmen auf der ganzen Welt, ihre Tätigkeiten und Strategien an den zehn Prinzipien in den Bereichen Menschenrechte, Arbeit, Umwelt und Korruptionsbekämpfung auszurichten. Unser Ziel ist es, den globalen kollektiven Einfluss der Wirtschaft zu beschleunigen und zu vergrößern, indem wir die zehn Prinzipien einhalten und die Ziele für nachhaltige Entwicklung durch rechenschaftspflichtige Unternehmen und Ökosysteme, die Veränderungen ermöglichen, erreichen. Mit mehr als 17.000 Unternehmen und 3.000 Unterzeichnern aus über 160 Ländern und 69 lokalen Netzwerken ist der UN Global Compact die weltweit größte Nachhaltigkeitsinitiative von Unternehmen – ein Global Compact, der die Wirtschaft für eine bessere Welt vereint. Für weitere Informationen folgen Sie @globalcompact in den sozialen Medien und besuchen Sie unsere Website unter www.unglobalcompact.org.
Über Accenture
Accenture ist ein global tätiges Beratungsunternehmen, das die weltweit führenden Unternehmen, Regierungen und andere Organisationen beim Aufbau ihres digitalen Geschäftskerns, bei der Optimierung ihrer Abläufe, bei der Beschleunigung des Umsatzwachstums und bei der Verbesserung öffentlicher Dienstleistungen unterstützt – und so schnell einen greifbaren Mehrwert schafft. Wir sind ein talent- und innovationsorientiertes Unternehmen mit 738.000 Mitarbeitenden, die Kunden in mehr als 120 Ländern betreuen. Technologie steht im Mittelpunkt des Wandels, den wir als eines der weltweit führenden Unternehmen mit starken Partnerschaften in unserem Ökosystem vorantreiben. Wir kombinieren unsere technologische Kompetenz mit umfassender Branchenerfahrung, funktionaler Expertise und globaler Umsetzungsfähigkeit. Unser breites Spektrum von Dienstleistungen, Lösungen und Ressourcen in den Bereichen Strategy & Consulting, Technology, Operations, Industry X und Accenture Song ermöglicht es uns, konkrete Ergebnisse zu erzielen. Durch unseren Anspruch einer 360°-Wertschöpfung verhelfen wir unseren Kunden zum Erfolg und bauen langfristige vertrauensvolle Beziehungen auf. Unseren Erfolg messen wir an dem Mehrwert, den wir für unsere Kunden, unsere Aktionäre, unsere Partner und die Allgemeinheit schaffen. Besuchen Sie uns unter www.accenture.de.
Hinweise für Redakteure:
Weitere Einblicke in die Studie „Reimagining the Agenda: Unlocking the Global Pathways to Resilience, Growth, and Sustainability for 2030“ finden Sie in Accenture Foresight, unserer neuen Thought Leadership App. Sie bietet einen personalisierten Feed mit allen unseren neuesten Berichten, Fallstudien, Blogs, interaktiven Datendiagrammen, Podcasts und mehr bietet. Besuchen Sie http://www.accenture.com/foresight.
[1] Politische Positionen spiegeln nicht zwangsläufig die Ansichten von Accenture wider.
Leonie Amtenbrink
Pressesprecherin
+49 152 52507129