Accenture-Studie: Wissenschaftlicher Ansatz verdoppelt den Erfolg von Veränderungsprozessen

KI und Verhaltensforschung als Schlüssel für effektive Unternehmenstransformationen

Kronberg; 7. November 2024 – Vor dem Hintergrund unvorhersehbarer Disruptionen, des radikalen Wandels in Arbeitsweisen und des rasanten technologischen Fortschritts, insbesondere im Bereich der generativen KI, ist die Fähigkeit, Veränderungen effektiv zu steuern und zu messen, zu einer unverzichtbaren Schlüsselkompetenz für Führungskräfte geworden. Eine aktuelle Accenture-Studie zeigt auch einen drastischen Anstieg bei geplanten Investitionen in Veränderungsinitiativen: 96 Prozent der Unternehmen weltweit wollen in den nächsten drei Jahren mehr als fünf Prozent ihres Umsatzes dafür ausgeben. Vor drei Jahren waren es noch 31 Prozent, die Investitionen in dieser Höhe planten. Deutsche Unternehmen zeigen sich bei diesem Trend besonders entschlossen und wollen durchweg in die Umsetzung von drei bis vier Transformationsinitiativen investieren. Doch trotz dieser gestiegenen Bereitschaft gelingt es nur wenigen Unternehmen, einen signifikanten Mehrwert aus diesen Initiativen zu generieren.

Die Ergebnisse der Accenture-Studie „Wandel neu erfinden: Ein Blueprint für kontinuierliche, zielgerichtete, erfolgreiche Veränderung“ stellen eine Diskrepanz zwischen Vertrauen und Ehrgeiz in der Unternehmensführung fest. Obwohl alle Führungskräfte Veränderungen in ihrer Belegschaft erwarten, vertraut nur jede:r dritte deutsche Manager:in auf die eigenen Fähigkeiten, Veränderungen erfolgreich bewerkstelligen zu können. Da sich Führungskräfte zunehmend dafür einsetzen, das gesamte Unternehmen neu zu gestalten, unterstreicht die Studie die Wichtigkeit, kontinuierliche Veränderungskapazitäten aufzubauen, um planbare, positive Auswirkungen auf das gesamte Unternehmen zu erzielen. Die Studie bietet zudem einen Einblick in die Schlüsselfaktoren erfolgreicher Veränderungsprozesse und liefert eine präzise Blaupause. Diese stellt eine Verbindung zwischen dem Reifegrad organisatorischer Veränderungsfähigkeiten mit dem durch Transformationsprogramme erzielten Mehrwert her. Dieser Ansatz ermöglicht es Führungskräften ihre Fähigkeiten im Changemanagement systematisch zu optimieren.

Laut der Studie von Accenture liegt der Schlüssel zur erfolgreichen Bewältigung des Wandels in sechs Fähigkeiten, die erfolgreiche Unternehmen konsequent anwenden, um positive Ergebnisse für die Organisation und seine Mitarbeitende zu erzielen. Diese Fähigkeiten umfassen grundlegende Prinzipien und bewährte Praktiken, die als erfolgversprechend gelten, sowie innovative Ansätze. Letztere beziehen sich auf neue Denkweisen und Methoden, die durch Technologien, Daten und künstliche Intelligenz (KI) ermöglicht werden. Sie zielen darauf ab, Erkenntnisse in konkrete Maßnahmen umzusetzen. Zusammen bilden diese Fähigkeiten die Grundlage für den Change Capability Quotient. Diese von Accenture entwickelte Methode kodifiziert die Praxis des kontinuierlichen Wandels, prognostiziert mithilfe von Daten die Erfolgschancen von Veränderungsinitiativen und stellt einen Zusammenhang zwischen dem Reifegrad der Veränderungsfähigkeit und der Leistung her.

Die Studiendaten zeigen, dass Unternehmen durch die Steigerung ihres Reifegrades, wie in der Blaupause dargestellt, zu dynamischen und widerstandsfähigen Einheiten werden können. Diese Unternehmen übertreffen an sie gestellte Erwartungen und erzielen aussagekräftige Ergebnisse. Die Wahrscheinlichkeit, dass Unternehmen mit einem hohen Change Capability Quotient erfolgreiche Transformationen melden, ist 2,1 Mal höher. Unabhängig von Branche und Unternehmensgröße profitieren sie von höheren, besseren und schnelleren Erträgen aus ihren Investitionen in den Wandel. Dies umfasst Aspekte wie Produktivitätssteigerungen, Kosteneinsparungen, die Verbesserung von Nachhaltigkeitszielen bis hin zu positivem Mitarbeiterfeedback. Trotz dieser vielversprechenden Ergebnisse setzen nur 16 Prozent der 1.000 befragten Unternehmen weltweit alle sechs erforderlichen Fähigkeiten für den Wandel in großem Maße um – ein Hinweis darauf, dass es noch viel zu tun gibt.

„Der geschäftliche Kontext entwickelt sich in einem beispiellosen Tempo weiter, und der Bedarf an einem systematischeren und evidenzbasierten Ansatz für Veränderungen ist offensichtlich. Heutzutage sollten Führungskräfte in der Lage sein, den Wandel erfolgreich zu gestalten, um die Kultur weiterzuentwickeln und strategische Maßnahmen zu ergreifen – das ist entscheidend für Wachstum, Resilienz und Innovation“, sagt Shirley Sheffer, Leiterin des Bereichs Talent & Organisation bei Accenture. „Die Studie veranschaulicht deutlich den Zusammenhang zwischen Veränderungsfähigkeiten und erfolgreichen Ergebnissen. Es geht nicht nur darum, Schritt zu halten. Es geht darum, positive Veränderungen zu schaffen, um voranzukommen. Nur wenn Organisationen den Wandel weniger als eine von Intuition getriebene Kunst ansehen, sondern viel mehr als eine von Daten und Fakten gestützte Wissenschaft, können sie die Komplexität der Neugestaltung bewältigen.“

Tatsächlich ist die Fähigkeit eines Unternehmens, erfolgreiche Veränderungen voranzutreiben, von grundlegender Bedeutung für eine Neugestaltung. Ein Untersuchung von Accenture kam kürzlich zu dem Ergebnis, dass die neun Prozent der Unternehmen mit der stärksten Fähigkeit zur kontinuierlichen Neuausrichtung (Reinventors) den Wandel als Kernkompetenz verankern.

Führende C-Suite-Manager:innen erkennen zunehmend die Notwendigkeit, kontinuierliche Veränderungen zu meistern, um im Wettbewerb bestehen zu können. Allerdings bleibt die Umsetzung schwierig. Ein häufiges Problem liegt zwischen den Erkenntnissen, die als Grundlage für den Wandel dienen, und den konkreten Maßnahmen, die erforderlich sind, um diese Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen. Dies führt dazu, dass viele Manager:innen denken, der Wandel vollziehe sich zu schnell – und zwar doppelt so schnell wie in der Führungsetage. Auch mangelndes Vertrauen ist ein Problem: Nur 25 Prozent der Führungskräfte sind überzeugt, dass die Mitarbeitenden bereit sind, Veränderungen aktiv zu unterstützen. Gleichzeitig fühlen sich nur 42 Prozent der Mitarbeitenden in der Lage, mit den anstehenden Veränderungen umzugehen. Nahezu die Hälfte der deutschen Mitarbeitenden (46 Prozent) ist von den Fähigkeiten des Managements überzeugt, Transformationsinitiativen innerhalb der Organisation effektiv zu leiten und umzusetzen.

„Unternehmen, die eine Strategie der kontinuierlichen Neuerfindung verfolgen, haben einen klaren Wettbewerbsvorteil. Sie nutzen Technologien, Daten, KI und innovative Arbeitsweisen, um schrittweise ihre Leistungsfähigkeit zu steigern. Diese Firmen haben Changemanagement zu einer ihrer Kernkompetenzen entwickelt“, erklärt Shirley Sheffer weiter. „Veränderung sollte als Fähigkeit zur fortlaufenden Neugestaltung verstanden werden und Teil der Unternehmenskultur sein. Durch einen datengestützten Ansatz, der den Menschen in den Mittelpunkt stellt, können Unternehmen einen beispiellosen Mehrwert für alle Stakeholder schaffen und die Zukunft ihrer Branchen aktiv mitgestalten.“

Weitere Informationen, wie Unternehmen die Neugestaltung ihres Unternehmens in vollem Umfang nutzen können, indem sie beispielsweise den Wandel als Kernkompetenz betrachten und ihn mit messbaren Ergebnissen in ihrer DNA verankern, bietet die Studie „Wandel neu erfinden: Ein Blueprint für kontinuierliche, zielgerichtete, erfolgreiche Veränderung“.

Die Ergebnisse der Studie können Sie auch in der Accenture Foresight App einsehen. Dort finden Sie die neuesten Erkenntnisse, Daten, Fallstudien, Blogs und mehr.

Über die Studie

Die Erkenntnisse dieser Erhebung basieren auf zwei komplementären Forschungsansätzen: (1) wirtschaftliche Modellierung, Datenwissenschaft und globale Umfragen, um die breiteren makroökonomischen, arbeitsmarktlichen und branchenspezifischen Trends im Zusammenhang mit Initiativen zur organisatorischen Veränderung zu verstehen und zu bestimmen, wie sich der Dialog über Veränderungen entwickelt hat und in welche Richtung er sich bewegt und (2) experimentelle und ethnografische Techniken, um vielfältige Perspektiven auf die Dynamik des Wandels zu sammeln und die Arbeitserfahrungen, Perspektiven, Chancen und Herausforderungen auf individueller Mitarbeiter- und Organisationsebene zu analysieren. Insgesamt lieferten diese Umfragen, Interviews und anderen ethnografischen Ansätze Daten von über 1.000 Führungskräften der oberen Managementebene und 5.000 Beschäftigten aus denselben Unternehmen mit Hauptsitz in 17 Ländern und aus 14 Branchen. In Deutschland wurden 50 Manager der C-Level-Ebene und 250 Beschäftigte befragt.

Über Accenture

Accenture ist ein weltweit tätiges Beratungsunternehmen, das führende Organisationen dabei unterstützt, einen digitalen Geschäftskern aufzubauen, ihren Betrieb zu optimieren, das Umsatzwachstum zu beschleunigen und ihre Dienstleistungen zu verbessern. So schaffen wir für unsere Kunden in mehr als 120 Ländern Mehrwert. Technologie steht dabei im Mittelpunkt des Wandels, den wir mit starken Partnerschaften in unserem Ökosystem vorantreiben. Unsere 774.000 Mitarbeitenden verfügen über umfassende technologische Kompetenz, insbesondere auf den Gebieten Cloud, Data und Künstliche Intelligenz, sowie über tiefgehende Branchenkenntnis und funktionale Expertise. Damit setzen sie ein breites Spektrum an Dienstleistungen, Lösungen und Ressourcen in den Bereichen Strategy & Consulting, Technology, Operations, Industry X sowie Song um. Unser Erfolg misst sich dabei am Mehrwert für Kunden, Mitarbeitende, Aktionäre, Partner und für die Gemeinschaft. Besuchen Sie uns unter www.accenture.de.

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