Accenture Technology Vision 2025: Autonome KI prägt die digitale Zukunft der Unternehmen
- Wachsende Autonomie von KI-Systemen erschließt neue Potentiale in allen Unternehmensbereichen
- Vertrauenswürdigkeit von KI nimmt eine zentrale Rolle ein
- Qualifikation von Mitarbeitenden wird entscheidend, um die Transformation erfolgreich umzusetzen
- Hohe Erwartungen vs. zögerliche Umsetzung in Deutschland
Kronberg; 15. Januar 2025 – Die aktuelle Ausgabe der seit 25 Jahren erscheinenden Accenture Technology Vision prognostiziert eine neue Ära der Digitalisierung: KI-Systeme lernen und handeln zunehmend autonom und wälzen damit die Arbeitsrealität in den Unternehmen um. Der entscheidende Erfolgsfaktor dabei: die Vertrauenswürdigkeit von KI-Technologien.
Die rasante Entwicklung und Verbreitung von KI in der Wirtschaft wie im Privaten veranlasst Unternehmen zum Handeln: 69 Prozent der Führungskräfte weltweit sehen die Notwendigkeit, ihre Technologielandschaft grundlegend neu zu gestalten. Deutsche Unternehmen teilen diese Einschätzung mit 68 Prozent. Dabei soll KI künftig mehrere Schlüsselrollen einnehmen: als Entwicklungspartner in der IT, als persönlicher Markenbotschafter, in der Steuerung von Robotiksystemen und als Katalysator für die nahtlose Zusammenarbeit von Mensch und Maschine.
„Mit der Technology Vision 2025 zeigen wir auf, wie KI künftig selbstständig mit und im Auftrag von Menschen agiert, welche Effekte sich daraus ergeben und wie Unternehmen diese für sich nutzen können. Deutsche Unternehmen erkennen das transformative Potenzial von KI. Allerdings sehen wir eine Lücke zwischen Potenzialeinschätzung und Umsetzungsbereitschaft", erklärt Christina Raab, Vorsitzende der Geschäftsführung für Accenture in Deutschland, Österreich und der Schweiz. „Zwei Faktoren sind für den Erfolg entscheidend: Der systematische Aufbau von Vertrauen in KI-Systeme sowie die gezielte Weiterqualifizierung der Mitarbeitenden. Die überdurchschnittliche Investitionsbereitschaft deutscher Unternehmen in KI-Schulungen ist dabei ein positives Signal. Nur durch die Kombination beider Aspekte können wir das volle Innovationspotenzial autonomer KI erschließen und unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit sichern.“
Vertrauenswürdigkeit bildet das Fundament: KI-Systeme müssen neben dem obligatorischen verantwortungsvollen Einsatz präzise, vorhersehbar, konsistent und nachvollziehbar arbeiten. 77 Prozent der internationalen Führungskräfte (Deutschland: 78 Prozent) sehen die Realisierung des Nutzens von KI direkt an entsprechendes Vertrauen in diese Technologie gekoppelt. Deutliche 81 Prozent weltweit wie in Deutschland fordern parallel zur technologischen Weiterentwicklung die Erarbeitung konkreter Strategien für den vertrauenswürdigen Einsatz dieser Technologie.
„Autonome Künstliche Intelligenz wird unsere Arbeitswelt fundamental verändern“, erklärt Tobias Regenfuß, Technology Lead bei Accenture DACH. „Unternehmen stehen vor der einzigartigen Chance, ihre Geschäftsmodelle neu zu gestalten. Auch deutsche Führungskräfte erkennen zunehmend das Potenzial, ihr Unternehmen neu zu denken, die Daten in den Mittelpunkt zu stellen und mit KI die Abläufe dynamisch zu orchestrieren. Das ermöglicht innovative Produkte und Dienstleistungen und eine neue, personalisierte Kundenerfahrung. Der Schlüssel zum Erfolg liegt im systematischen Aufbau von Vertrauen in diese Technologie. Nur wenn Unternehmen KI aktiv einsetzen, Erfahrungen sammeln und kontinuierlich lernen, können sie das volle Potenzial autonomer Systeme ausschöpfen.“
Die Accenture Technology Vision 2025 analysiert die Auswirkungen autonomer werdender KI in folgenden Bereichen:
- „Binärer Big Bang“: KI als Entwicklungspartner
KI verändert die digitale Transformation grundlegend: Dank fortschrittlicher Sprachmodelle ist die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine erstmals in neuem Maßstab möglich. Dies verändert besonders die Softwareentwicklung. KI-gestützte Entwicklungstools erweitern die klassische Programmierer:innenrolle zu ganzheitlichen Systemarchitekt:innen und machen Softwareentwicklung einem breiteren Anwender:innenkreis zugänglich. Der Trend geht dabei klar zu dynamischen, KI-gesteuerten Systemen: Flexible, generative KI-Lösungen ersetzen starre Architekturen und intelligente Multi-Agenten-Systeme übernehmen komplexe Geschäftsprozesse. Von Reisemanagement bis zur Logistikoptimierung entstehen neue Anwendungsfelder.
Die internationale Führungsebene zeigt sich überzeugt: 77 Prozent erwarten eine grundlegende Neugestaltung ihrer IT-Systemlandschaft durch KI-Agenten. In Deutschland liegt die Zustimmung mit 74 Prozent nur knapp darunter. Allerdings zeigen sich bei der konkreten Umsetzung deutliche Unterschiede. International erwarten 40 Prozent der Führungskräfte eine deutliche Zunahme des KI-Agenten-Einsatzes in den nächsten drei Jahren, in Deutschland sind es hingegen zehn Prozent weniger. Überraschend nach dieser Aussage: Während global 48 Prozent der Befragten mehr Flexibilität durch KI erwarten, sind es in Deutschland 56 Prozent. Auch bei der erwarteten Steigerung der Innovationsfähigkeit zeigt sich ein ähnliches Bild: 43 Prozent international gegenüber 54 Prozent in Deutschland. Der vermeintliche Widerspruch zeigt: Deutsche Unternehmen sehen großes Potenzial in KI-Systemen. In der erwarteten Umsetzung ist man aber eher zögerlich.
- „Das Gesicht der Zukunft“: Eine neue Customer Experience
Mit neuen sprachlichen und generativen Fähigkeiten entwickelt sich Künstliche Intelligenz zum zentralen Gestalter der Schnittstelle zwischen Unternehmen und ihren Kunden. Um sich im Wettbewerb zu differenzieren, müssen Marken KI gezielt für herausragende Kundenerlebnisse einsetzen. Allerdings sehen 80 Prozent der Führungskräfte darin auch eine Herausforderung: Die Nutzung von Chatbots und Avataren auf Basis der gleichen großen Sprachmodelle kann zu einer wahrgenommenen fehlenden Differenzierung an der Schnittstelle zu Kund:innen führen – in Deutschland teilen sogar 83 Prozent diese Bedenken. Dennoch zeigt sich die Mehrheit zuversichtlich: denn 77 Prozent der Befragten sehen in hochgradig personalisierten KI-Erlebnissen einen vielversprechenden Lösungsansatz. Mithilfe eines „digitalen Masterminds“, das mit Markenelementen wie unternehmensspezifischer Kultur, Werten und Begriffen trainiert wurde, kann der Markenkern in die digitale KI-Welt transportiert werden. Das Potenzial dieser KI-gestützten Personalisierung ist beachtlich. Der Erfolg hängt jedoch maßgeblich wieder vom Kundenvertrauen ab. Global erachten 77 Prozent der Führungskräfte die aktive Vertrauensbildung in KI-gesteuerte Kommunikation als entscheidend; in Deutschland liegt dieser Wert mit 70 Prozent etwas niedriger.
- „LLMs – Robotics auf dem nächsten Level“: KI trifft auf die physische Welt
In den nächsten Jahren werden KI-gesteuerte Roboter viel autonomer mit der physischen Welt interagieren. Flexible Allzweckroboter können schnell zu spezialisierten Robotern werden, indem sie neue Aufgaben erlernen. Die KION Group arbeitet bereits mit Accenture und NVIDIA zusammen, um KI-gesteuerte Roboter für Lagertätigkeiten zu optimieren. So sollen Aufträge schneller, sicherer und kostengünstiger abgewickelt werden. Roboter entwickeln hier verstärkt eigenständige Handlungskompetenz und werden künftig vermehrt direkt mit Menschen in ihrem Arbeitsumfeld interagieren. 80 Prozent der Führungskräfte glauben, dass die Kommunikation in natürlicher Sprache zu mehr Vertrauen und besserer Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine führen wird. Bemerkenswert ist die verhaltenere Einschätzung in Deutschland: Trotz seiner starken Rolle in der Industrieautomatisierung teilen hier nur 72 Prozent der Führungskräfte diese optimistische Einschätzung.
- „Neues Lernen“: Zusammenarbeit von Mensch und KI
Mensch und KI bilden eine positive Lernschleife: Je mehr Menschen KI einsetzen, desto leistungsfähiger wird sie – was wiederum ihre Attraktivität für neue Nutzer:innen steigert. Anders als bei klassischen Automatisierungslösungen kann sich diese neue Generation von KI-Systemen kontinuierlich weiterentwickeln und schafft damit stetig wachsenden Mehrwert für Anwender:innen und Unternehmen. Global sehen 80 Prozent der Führungskräfte höchste Priorität darin, eine positive Einstellung zur Mensch-KI-Zusammenarbeit zu fördern und Automatisierungsängste abzubauen (Deutschland: 74 Prozent). Weiterbildung spielt hierbei eine Schlüsselrolle: 68 Prozent der internationalen Führungskräfte halten KI-Schulungen in den nächsten drei Jahren für unverzichtbar. Dieser Wert liegt in Deutschland mit 77 Prozent noch deutlich höher – ein klares Signal für die Bedeutung von Qualifizierung im deutschen Markt. Allerdings klafft wiederum eine Lücke zwischen Anspruch und Umsetzung: Während global immerhin 47 Prozent der Führungskräfte planen, ihren Mitarbeitenden umfassenden Zugang zu KI-Tools zu gewähren, sind es in Deutschland nur 32 Prozent. Diese Zurückhaltung kann die digitale Transformation deutscher Unternehmen und damit ihre Wettbewerbsfähigkeit bremsen. Positive Beispiele wie das „Generative AI Scholars Program" von Accenture und Stanford Online zeigen, wie KI-Kompetenzen systematisch aufgebaut werden können. Studien belegen: Wer mit KI-Systemen vertraut ist, bewertet sie fünfmal häufiger positiv. Diese Erkenntnis sollte besonders deutsche Unternehmen motivieren, verstärkt in den Zugang von Mitarbeitenden zu KI-Systemen zu investieren.
Die vollständigen Ergebnisse der Technology Vision 2025 stehen auf der Website von Accenture bereit.
Über die Studie
Seit 25 Jahren wirft die Technology Vision von Accenture einen systematischen Blick auf die Unternehmenslandschaft, um Technologietrends zu identifizieren, die mit hoher Wahrscheinlichkeit Unternehmen und Branchen verändern werden. Die Informationen für den Bericht 2025 wurden von einem externen Beirat mit mehr als zwei Dutzend Expert:innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und dem öffentlichen Sektor gesammelt. Die globale Primärforschung umfasste zwei parallele Umfragen: mehr als 4.000 Führungskräfte aus 21 Branchen und 28 Ländern sowie mehr als 12.000 Verbraucher:innen, die von Oktober bis Dezember 2024 befragt wurden. Weitere Informationen finden Sie unter: accenture.com/technologyvision
Über Accenture
Accenture ist ein weltweit tätiges Beratungsunternehmen, das führende Unternehmen, Regierungen und andere Organisationen dabei unterstützt, einen digitalen Geschäftskern aufzubauen, ihren Betrieb zu optimieren, das Umsatzwachstum zu beschleunigen und Bürgerdienste zu verbessern. So schaffen wir für unsere Kunden in mehr als 120 Ländern Mehrwert. Technologie steht dabei im Mittelpunkt des Wandels, den wir mit starken Partnerschaften in unserem Ökosystem vorantreiben. Unsere 799.000 Mitarbeitenden verfügen über umfassende technologische Kompetenz, insbesondere auf den Gebieten Cloud, Data und Künstliche Intelligenz, sowie über tiefgehende Branchenkenntnis und funktionale Expertise. Damit setzen sie ein breites Spektrum an Dienstleistungen, Lösungen und Ressourcen in den Bereichen Strategy & Consulting, Technology, Operations, Industry X sowie Song um. Unser Erfolg misst sich dabei am Mehrwert für Kunden, Mitarbeitende, Aktionäre, Partner und für die Gemeinschaft. Besuchen Sie uns unter www.accenture.de.
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