Accenture Studie:Cybersicherheit steht im Fokus der digitalen Investitionen von upstream Öl- und Gasunternehmen

Upstream Unternehmen tun sich schwer, digitale Technologien
zu skalieren und Mehrwert zu generieren

Kronberg, 25. Februar 2020 – Upstream Öl- und Gasunternehmen setzen ihren digitalen Investitionsschwerpunkt auf Cybersicherheit. Das zeigt die Studie

„Upstream Oil and Gas Digital Trends Survey 2019“ der Unternehmensberatung Accenture. Das Thema Cyber-Resilienz rückt vermehrt in den Fokus, da Ölfirmen ihre Vermögenswerte und ihre Reputation schützen wollen. Mit 61 Prozent wird Cybersicherheit und die dazugehörige Technologie am häufigsten genannt, wenn es darum geht, in welche digitale Technologie heute investiert wird. 2017 waren dies noch 12 Prozent. Die Studie basiert auf einer weltweiten Umfrage unter 255 Branchenexperten, darunter Führungskräfte auf C-Level, Bereichsleiter und leitende Ingenieure sowie Geologen.


In upstream Öl- und Gasunternehmen wird nicht nur verstärkt in Cybersicherheit investiert, sie wird auch als die digitale Technologie betrachtet, die sich am stärksten auf die Unternehmensleistung auswirkt (16%). Im Jahr 2017 schrieben nur neun Prozent dieser Technologie einen so hohen Stellenwert zu. Dennoch sehen nur fünf Prozent der Befragten das größte Risiko von mangelnden Investitionen in die Digitalisierung in einer erhöhten Anfälligkeit für Cyberangriffe. 2017 waren es noch mehr als dreimal so viele (18%). Das könnte erklären, warum nur 35 Prozent der Befragten planen, in den nächsten drei bis fünf Jahren in Cybersicherheit zu investieren.

„Da Ölfirmen zunehmend Bedrohungen ausgesetzt sind, wird Cybersicherheit für deren Stakeholder, die Verarbeiter, Verbraucher und Behörden, immer wichtiger“, mahnt Götz Erhardt, Geschäftsführer für den Bereich Grundstoffindustrie und Energie bei Accenture. „Angriffe abzuwehren, ist nicht nur eine Frage des Schutzes von Reputation, Aktienkurs und Betrieb, sondern Teil einer größeren Verantwortung für kritische Infrastruktur und Sicherheit. Upstream Unternehmen müssen weiterhin sorgfältig und substanziell in Cybersicherheits-Maßnahmen investieren. Cyberangriffe werden immer komplexer, Unternehmen unterschätzen hier häufig, welcher Gefahr sie ausgesetzt sind.“

Auf Platz zwei der digitalen Investitionsschwerpunkte liegen Cloud-Technologien mit 53 Prozent. Als die digitale Lösung mit dem größten Einfluss auf die Unternehmensleistung betrachteten 15 Prozent der Befragten Cloud-Technologien – damit liegen sie knapp hinter Cybersicherheit. Die Studie lässt darauf schließen, dass Öl- und Gasunternehmen weiterhin stark in Cloud-Technologien investieren, da sie diese als Grundlage für ihre digitale Transformation und somit für eine größere Betriebssicherheit bei der Erschließung und der Produktion von Öl und Gas erachten.

Auch Künstlicher Intelligenz (KI) schreiben immer mehr Unternehmen tiefgreifende Auswirkungen auf die Unternehmensleistung zu: Waren es 2017 nur 4 Prozent, hat sich die Zahl bis heute mehr als verdoppelt (9%). Auf die Frage, in welche digitalen Technologien sie in den nächsten drei bis fünf Jahren planen zu investieren, nannte 2017 knapp ein Drittel (30%) der Befragten KI und maschinelles Lernen. In der aktuellen Studie ist es mehr als die Hälfte (51%) – gefolgt von Big Data / Analytics (50%), dem Internet der Dinge (43%) und mobilen Technologien (38%).

Als größtes Risiko mangelnder Investitionen in digitale Technologien nannte fast die Hälfte (47%) der Befragten den Verlust von Wettbewerbsvorteilen. 42 Prozent sehen hingegen Kostenreduzierung als die wichtigste geschäftliche Herausforderung, die mit Hilfe der entsprechenden Technologien bewältigt werden kann. Im Großen und Ganzen ist die Rate der digitalen Investitionen von upstream Unternehmen in den letzten Jahren fast gleich geblieben. So ist beispielsweise die Zahl der Führungskräfte, deren Unternehmen in den nächsten drei bis fünf Jahren mehr oder deutlich mehr in digitale Technologien investieren wollen mit 72 Prozent im Vergleich zu 2017 (71 %) relativ unverändert geblieben.

Skalierung ist der Schlüssel zur Wertschöpfung aus digitalen Investitionen

Die Studie verdeutlicht, dass es für upstream Öl- und Gasunternehmen schwer ist, digitale Initiativen zu skalieren. Nur neun Prozent der Befragten gaben an, dass ihre Abteilung oder ihr Geschäftsbereich mindestens die Hälfte der digitalen Prototypen bzw. Proofs of Concept (POCs), die sie in den letzten zwei Jahren entwickelt haben, großflächig umsetzen konnte. Mehr als 20 Prozent seiner POCs über die Pilotphase hinaus skalieren konnte dagegen nur Einer von fünf Befragten (20%).

Die Studienergebnisse weisen darauf hin, dass upstream Unternehmen noch signifikanten Hindernissen gegenüberstehen, wenn sie versuchen digitale Technologien zu skalieren und einen Mehrwert aus ihren digitalen Investitionen zu generieren. So gab beispielsweise ein Drittel (34%) der Befragten an, dass sie das Fehlen einer klaren Strategie und eines Business Case als größtes Hindernis ansehen – im Vergleich zu 26 Prozent im Jahr 2017.
Nur einer von sieben Befragten (15%) gab an, dass sein Unternehmen durch digitale Investitionen einen zusätzlichen Wert von mehr als 50 Millionen US-Dollar realisieren konnte. Einen Mehrwert von mindestens 100 Millionen US-Dollar sah nur einer von 20 Befragten (5%). Vor zwei Jahren waren dies noch 12 Prozent.

„Obwohl upstream Unternehmen ihre digitalen Investitionen weiter erhöhen, setzen sie diese Investitionen nicht in greifbaren Mehrwert um. Tatsächlich scheint sich dieser eher zu verringern“, sagt Erhardt. „Die Unternehmen stehen organisatorischen Engpässen gegenüber und empfinden es als schwierig, entsprechende Technologien zu skalieren. Dies beeinträchtigt ihre Bemühungen, das Kerngeschäft zu transformieren und Kapital freizusetzen. Damit Öl- und Gasgesellschaften agil und wertsteigernd arbeiten können, ist es notwendig, digitale Investitionen neu auszurichten, das richtige Betriebsmodell aufzubauen und digitale Fähigkeiten zu fördern. Dies erfordert nicht nur mehr Unterstützung seitens der Führungsebene, sondern auch ein breiteres Ökosystem an Partnerschaften.“

Die gesamte Studie steht unter diesem Link zum Download bereit.

Über die Studie
Die Umfrage im Rahmen des „Accenture Upstream Oil and Gas Digital Trends Survey 2019“ wurde von PennEnergy Research zusammen mit dem Oil & Gas Journal zwischen März und Mai 2019 durchgeführt. An der Online Umfrage nahmen 255 Personen aus 47 Ländern teil, darunter Führungskräfte des C-Levels, Vizepräsidenten, Leiter von Geschäftsbereichen, Mitarbeiter der mittleren Führungsebene, Informationstechnologie-Experten, Ingenieure und Projektmanager aus einem Querschnitt nationaler und internationaler Ölgesellschaften sowie unabhängiger Ölgesellschaften und Ölfeld-Dienstleistungsunternehmen. Die endgültigen Ergebnisse und Analysen wurden von Accenture Research unterstützt.

Über Accenture
Accenture ist ein weltweit führendes Dienstleistungsunternehmen, das ein breites Portfolio von Services und Lösungen in den Bereichen Strategie, Consulting, Digital, Technologie und Operations anbietet. Mit umfassender Erfahrung und spezialisierten Fähigkeiten über mehr als 40 Branchen und alle Unternehmensfunktionen hinweg – gestützt auf das weltweit größte Delivery-Netzwerk – arbeitet Accenture an der Schnittstelle von Business und Technologie, um Kunden dabei zu unterstützen, ihre Leistungsfähigkeit zu verbessern und nachhaltigen Wert für ihre Stakeholder zu schaffen. Mit rund 505.000 Mitarbeitern, die für Kunden in über 120 Ländern tätig sind, treibt Accenture Innovationen voran, um die Art und Weise, wie die Welt lebt und arbeitet, zu verbessern. Besuchen Sie uns unter www.accenture.de.

Diana Büchner

Pressesprecherin

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