Accenture-Studie zur Zukunft der Arbeit:25 Prozent der Deutschen fühlen sich gesünder und produktiver, wenn sie Remote arbeiten
Kronberg, 17. Juni 2021 – Unternehmen auf der ganzen Welt planen die Rückkehr ihrer Mitarbeitenden an den Arbeitsplatz, nachdem viele von ihnen auf Grund der Corona-Pandemie ins Home Office gewechselt sind. Die neueste Studie des Beratungsunternehmen Accenture „The Future of Work: Productive anywhere“ zeigt jedoch, dass sich Mitarbeitende mehr hybride Arbeitsmodelle wünschen. 83 Prozent der weltweit Befragten halten hybrides Arbeiten, bei dem sie die Möglichkeit haben zwischen 25 und 75 Prozent der Zeit im Remote zu arbeiten, für optimal.
Die Studie „The Future of Work: Productive anywhere“ resultiert aus Befragungen von 9.326 Arbeitnehmer:innen in 11 Ländern: 40 Prozent von ihnen haben das Gefühl, überall produktiv arbeiten und sich gesund fühlen zu können – sei es im Remote, vor Ort oder in einer Kombination als hybrides Arbeitsmodell. Wiederum 85 Prozent dieser Mitarbeitenden geben an, eine längerfristige Beschäftigung in ihrem derzeitigen Unternehmen anzustreben.
Ein hybrides Arbeitsmodell zu finden, das für alle Generationen funktioniert, kann jedoch eine Herausforderung sein: Weltweit wünschen sich drei von vier Befragten aus der Gen Z (74 Prozent) mehr Möglichkeiten, persönlich mit Kolleg:innen zusammenzuarbeiten – ein höherer Anteil als bei der Gen X (66 Prozent) und den Baby Boomern (68 Prozent).
„Es gibt einen neuen Arbeitnehmer:innen-Typus nach der Pandemie: „überall produktiv“ – egal, ob vor Ort am Arbeitsplatz oder im Remote. Diese Individuen haben sehr gute persönliche Ressourcen im Sinne von Resilienz oder mentaler Stärke und besitzen ausgeprägte organisatorischen Ressourcen“, sagt Shirley Sheffer, Leiterin des Geschäftsbereichs Talent & Organization/Human Potential bei Accenture in Deutschland, Österreich und der Schweiz. „Wenn wir über die Zukunft der Arbeit sprechen, dann darf es nicht nur um das „Wo?“ gehen. Verantwortungsbewusste Führungskräfte adressieren im gleichen Maße, wie sich die Produktivität, Gesundheit und Belastbarkeit ihrer Mitarbeitenden unterstützen lassen.“
Der globalen Studie zufolge liegt der Unterschied in Deutschland zwischen den Mitarbeitenden, die überall produktiv sind (33 Prozent) und denjenigen, die unkonzentriert und frustriert sind (13 Prozent), nicht am Stress, sondern darin, ob auf individueller und organisatorischer Ebene überhaupt die Voraussetzungen dafür gegeben sind, um ortsunabhängig produktiv zu sein. Diese reichen von Arbeitsplatzautonomie und psychischer Gesundheit bis hin zu unterstützenden Führungskräften und einer digital ausgereiften Organisation.
Darüber hinaus profitieren Unternehmen auch von finanziellen Vorteilen, wenn sie es ihren Mitarbeitenden ermöglichen, sich bei ihrer Arbeit ortsunabhängig produktiv und gesund zu fühlen: Weltweit haben 63 Prozent der Unternehmen mit hohem Umsatzwachstum bereits „Productive anywhere Workforce“-Modelle aktiviert, bei denen die Mitarbeitenden die Möglichkeit haben, im Remote oder vor Ort zu arbeiten. Die überwiegende Mehrheit (69 Prozent) der Unternehmen mit negativem oder keinem Wachstum konzentriert sich jedoch immer noch auf den physischen Standort ihrer Mitarbeitenden und bevorzugt entweder Arbeitsplätze, die ausschließlich vor Ort oder im Remote sind. In Deutschland gaben 34 Prozent der befragten Arbeitnehmer:innen an, dass sie auch während der Pandemie weiterhin an einem festen Standort gearbeitet haben. Dabei sind 25 Prozent der Deutschen der Meinung, dass sie im Remote produktiver arbeiten können und sich gesünder fühlen.
„Wenn Mitarbeitende ein hybrides Arbeitsmodell wählen können, sind sie besser in der Lage mit psychischen Herausforderungen umzugehen. Sie gehen stärkere Arbeitsbeziehungen ein und wollen länger im Unternehmen bleiben“, erläutert Shirley Sheffer. „Für Führungskräfte, die das volle Potenzial ihrer Mitarbeitenden entfalten wollen, stellt sich die Frage: Wie entwickle ich mein Team unabhängig vom Standort? Wichtige Faktoren hierbei werden zunehmend Empathie, Flexibilität und Vertrauen.“
Wenn verantwortungsbewusste Führungskräfte die verschiedenen Optionen, die ihren Mitarbeitenden zur Verfügung stehen, in Betracht ziehen, müssen sie über die reine Standortfrage hinausgehen und eine Zukunft der Arbeit gestalten, die die Voraussetzungen für ortsunabhängig produktive Arbeit schafft. Accenture empfiehlt Unternehmen, diese spezifischen Maßnahmen in Betracht zu ziehen:
- Modernes HR-Management beschleunigen – Die Welt um uns herum hat sich verändert. Auch HR-Richtlinien und -Praktiken müssen sich weiterentwickeln. Es braucht eine Strategie, die sicherstellt, dass den Mitarbeitenden der Übergang zu neuen Arbeitsplätzen, Teams und Rollen erleichtert wird. Accenture definiert in der Studie sechs Arbeitsplatzdimensionen, darunter: zwischenmenschlich, physisch, emotional und mental.
- Den Menschen in Mitarbeitenden sehen – Organisationen müssen die verschiedenen Bedürfnisse aller Typen von Mitarbeitenden anerkennen und darauf reagieren. Wenn sie sowohl die psychische als auch die physische Sicherheit unterstützen, fördern sie Vertrauen.
- Aufbau von digitaler Kompetenz – Digital kompetente Unternehmen haben ein höheres Umsatzwachstum und gelten mit größerer Wahrscheinlichkeit als attraktive Arbeitsplätze. Hierzu gilt es, sich auf die Entwicklung maßgeschneiderter Qualifizierungs- und Lernpfade zu konzentrieren, die den Bedürfnissen aller Gruppen von Mitarbeitenden gerecht werden.
- Mit Menschlichkeit führen – Verantwortungsbewusste Führungskräfte schaffen Umgebungen, in denen der Vorstand, der CEO und die gesamte C-Suite zusammenarbeiten – egal, wo sie sich befinden.
Um mehr über die Studie zu erfahren, besuchen Sie
https://www.accenture.com/us-en/insights/consulting/future-work.
Über die Studie
Accenture Research hat im März 2021 eine globale Umfrage unter 9.326 Arbeitnehmer:innen in den folgenden Ländern durchgeführt: Australien, Brasilien, Kanada, China, Frankreich, Deutschland, Japan, Singapur, Schweden, Großbritannien und USA. Die Branchen sind: Banken/Versicherungen/Kapitalmärkte, Hightech, Einzelhandel, Konsumgüter & Dienstleistungen, Öffentlicher Sektor, Gesundheitswesen, Kommunikation und Medien, Versorgungsunternehmen, Energie und Life Sciences. Die Forschungsanalyse wurde wie folgt durchgeführt:
- Belegschaftsgruppen: Die Arbeitnehmer:innen wurden anhand ihrer Antworten auf der Produktivitäts- und Gesundheitsskala in vier verschiedene Gruppen eingeteilt. „Nur-vor-Ort-Produktivität“ galt für Arbeitnehmer:innen, die einen Mittelwert von 3,5 oder höher auf der Vor-Ort-Produktivitätsskala und einen Mittelwert von weniger als 3,49 auf der Remote-Produktivitätsskala erreichten. „Nur-Remote-Produktivität“ identifizierte Arbeitnehmer:innen, die einen Mittelwert von 3,5 oder höher auf der Fernproduktivitätsskala und weniger als 3,49 auf der Vor-Ort-Produktivitätsskala erreichten. Die „überall produktiven (hybriden) Arbeitnehmer:innen“ wurden auf der Grundlage von Durchschnittswerten von 3,5 oder höher auf der Remote- und Vor-Ort-Produktivitätsskala klassifiziert. Die „nicht-produktive Gruppe“ bestand aus denjenigen Befragten, die auf beiden Produktivitätsskalen einen Mittelwert von unter 3,49 erreichten.
- Die Einstellung der Mitarbeitenden wurde abgeleitet, nachdem ihre Empfindungen zu über 140 Fragen bewertet und mithilfe von Faktorenanalyse und Zuverlässigkeitstests in 4 primäre Mindset-Gruppen eingeteilt wurden.
- Um besser zu verstehen, was die Produktivität und den Gesundheitszustand der Mitarbeitenden vor Ort und im Remote beeinflusst, führten wir eine hierarchische Regressionsanalyse 18 organisatorischer Variablen durch, wobei wir individuelle Unterschiede wie Alter, Betriebszugehörigkeit, Branche, Geografie und Geschlecht berücksichtigten. Die berichteten Ergebnisse sind diejenigen, die statisch signifikant waren, wenn die Produktivität auf die organisatorischen Ressourcen zurückzuführen war.
- Ein ANOVA-Test (Analysis of Variance) wurde durchgeführt, um Unterschiede in den Ressourcen auf Organisationsebene zu bestimmen, die die gebildeten Belegschaftsgruppen erlebten, wobei wir uns genau auf die Unterschiede in der „Überall-produktiv-Gruppe“ und denjenigen konzentrierten, die das Gefühl hatten, weder vor Ort noch aus dem Remote produktiv sein zu können. Statistisch signifikante Unterschiede über die 18 getesteten Variablen hinweg wurden festgehalten.
- Schließlich haben wir die Wahrnehmung der Unternehmensleistung bewertet und die „Net Better Off“-Bewertungen (siehe Bericht „Care to Do Better“) und die Belegschaftsgruppen mit dem 3-Jahres-Umsatzwachstum korreliert.
Über Accenture
Accenture ist ein weltweit tätiges Beratungsunternehmen, führend in Digitalisierung, Cloud und Security. Wir bringen unsere umfassende Erfahrung und spezialisierten Fähigkeiten in mehr als 40 Branchen ein und bieten Dienstleistungen aus den Bereichen Strategy & Consulting, Interactive, Technology und Operations – gestützt auf das weltweit größte Netzwerk aus Centern für Advanced Technology und Intelligent Operations. Unsere 537.000 Mitarbeitenden arbeiten jeden Tag für Kunden in über 120 Ländern daran, Technologie und menschliche Kreativität zu vereinen. Wir setzen auf Veränderung, um Mehrwert und gemeinsamen Erfolg zu schaffen – für Kunden, Mitarbeitende, Aktionäre, Partner und für die Gemeinschaft. Besuchen Sie uns unter www.accenture.de
Lea Treese
Leiterin Pressestelle Deutschland
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