Accenture-Umfrage: COVID-19 steigert Verbrauchersensibilität für „ethischen Konsum“
Pandemie beschleunigt die digitale Akzeptanz und wird voraussichtlich langfristige Veränderungen des Verbraucherverhaltens bewirken.
Kronberg; 04./05. Mai 2020 –Die COVID-19-Pandemie wird das Verbraucherverhalten voraussichtlich dauerhaft verändern und nachhaltige strukturelle Veränderungen in der Konsumgüter- und Einzelhandelsbranche bewirken. Das ergibt eine aktuelle Umfrage von Accenture (NYSE: ACN), die unter mehr als 3.000 Verbrauchern in 15 Ländern auf fünf Kontinenten durchgeführt wurde.
Die Umfrage wurde zwischen dem 2. und 6. April durchgeführt, als viele Länder bereits dazu aufgerufen hatten, zu Hause zu bleiben. Laut Studie verschieben sich die Kaufprioritäten der Verbraucher bereits jetzt. So gaben diese beispielsweise an, dass sie derzeit insgesamt mehr Körperpflege- und Reinigungsprodukte sowie Konserven und frische Lebensmittel kaufen als noch zwei Wochen zuvor, gleichzeitig jedoch weniger Mode- und Schönheitsartikel sowie Unterhaltungselektronik.
Ein weiteres Ergebnis ist, dass viele der Veränderungen im Verbraucherverhalten voraussichtlich noch lange nach der Pandemie anhalten werden. Darüber hinaus veranlasst die Krise die Verbraucher auch dazu, die Auswirkungen ihrer Kaufentscheidungen auf Gesundheit und Umwelt ernster zu nehmen. So ergaben sich unter anderem folgende weitere Erkenntnisse:
- 60 % der Befragten wenden mehr Zeit für Selbstfürsorge und geistiges Wohlbefinden auf, wobei etwa sechs von zehn Verbrauchern (57 %) angaben, dass sie zu Hause mehr Sport machen.
- 64 % der Verbraucher gaben an, dass sie stärker darauf achten, Lebensmittelabfälle zu vermeiden und dieses Vorgehen wahrscheinlich auch in Zukunft beibehalten werden.
- 50 % der Verbraucher gaben an, dass sie gesundheitsbewusster einkaufen und dies wahrscheinlich auch weiterhin tun werden.
- 45 % der Verbraucher gaben an, dass sie beim Einkaufen nachhaltigere Entscheidungen treffen und dies wahrscheinlich auch weiterhin tun werden.
„Das Ausmaß der Veränderungen, die wir in unseren Ergebnissen feststellen konnten, deutet eindeutig darauf hin, dass es sich um eine langfristige Verschiebung handelt“, sagt Oliver Wright, Managing Director und Global Lead für Consumer Goods bei Accenture. „Wir beobachten diese Trends zwar schon seit einiger Zeit. Überraschend sind jedoch das Ausmaß und das Tempo. Veränderungen, die sonst wahrscheinlich Jahre gedauert hätten, reduzieren sich auf wenige Wochen. Es wird erwartet, dass das geänderte Verbraucherverhalten und die neue Art des Konsums die Pandemie überdauern und weit länger als 18 Monate anhalten, möglicherweise sogar einen Großteil des laufenden Jahrzehnts.”
Pandemie beschleunigt digitale Akzeptanz
Die Untersuchung ergab wenig überraschend, dass die Pandemie die Menschen verstärkt dazu veranlasst hat, Lebensmittel online einzukaufen. So war zum Beispiel jeder fünfte Befragte, der angab, den Lebensmitteleinkauf online getätigt zu haben, ein Online-Erstkäufer. Bei den älteren Verbrauchern war es jeder Dritte. Während Verbraucher derzeit 32 % aller Produkte und Dienstleistungen online erwerben, wird für die Zukunft ein Anstieg dieser Zahl auf 37 % erwartet.
„Die Anpassung an die Veränderungen der Einkaufsprioritäten, des persönlichen Lebensstils sowie der Arbeitspraktiken erfordert erhebliche Umstellungen im Einzelhandel und Gewerbe“, so Thomas Täuber, Managing Director bei der Accenture Deutschland GmbH und dort verantwortlich für die Bereiche Retail und Consumer Goods „Im Lebensmittelbereich standen viele Menschen Online-Einkäufen bis vor Kurzem noch kritisch gegenüber. Doch durch COVID-19 hat sich dies schnell geändert. Die Ergebnisse zeigen, wie Menschen, die sich mit E-Commerce und anderen digitalen Technologien nicht so wohl fühlten, dazu veranlasst wurden, ihre Vorbehalte zu überwinden. Daraus ergab sich ein gewaltiger Wandel. Im Zuge der Anpassung müssen die Schlagworte für Organisationen Vertrauen, Relevanz und Bequemlichkeit sein.”
COVID-19 beschleunigt zudem generell den Anstieg der digitalen Akzeptanz. Die Zahl der Verbraucher, die angaben, sie seien am Kauf oder an einer verstärkten Nutzung von Technologie interessiert, ist zum Beispiel eklatant angestiegen. Mehr als die Hälfte der Befragten gaben an, dass sie sprachgestützte digitale Assistenten, Apps für Online-Empfehlungen, Self-Service-Apps, intelligente Haushaltsgeräte und Wearables voraussichtlich verstärkt nutzen werden.
„Die Pandemie wird wahrscheinlich im Laufe der nächsten zehn Jahren zu einer Ära des nachhaltigeren, gesünderen Konsums führen. Sie wird die Verbraucher dazu veranlassen, mehr darüber nachzudenken, was sie kaufen und wie sie angesichts der globalen Fragen der Nachhaltigkeit ihre Zeit verbringen, was wiederum eine gesündere Entwicklung der menschlichen Bevölkerung des Planeten vermuten lässt”, führt Wright weiter aus. „Gleichzeitig ist es ein Weckruf für die Unternehmen. Sie müssen sicherstellen, dass sie die erforderliche Agilität und Fähigkeit an den Tag legen, um für Verbraucher und Kunden relevant zu sein sowie ein Produkt- und Dienstleistungsportfolio anzubieten, das den sich ändernden Kaufmustern entspricht – und zwar nicht nur aktuell, sondern auch nach der Pandemie.”
Über die Umfrage
Accenture gab eine Konsumenten-Umfrage in Auftrag, um zu untersuchen, wie sich globale Verbraucherprioritäten, Kaufentscheidungen und Verhaltensmuster durch COVID-19 verändern. Sie wurde zwischen dem 2. und 6. April online unter 3.074 Verbrauchern in 15 Märkten (Australien, Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Italien, Japan, Kanada, Mexiko, Spanien, Südkorea, USA und Vereinigte Arabische Emirate) durchgeführt. Accenture plant, in den kommenden Wochen und Monaten die Durchführung weiterer Umfragen.
Über Accenture
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Lea Treese
Leiterin Pressestelle Deutschland
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